Elisabeth
RGA 2006

Trolle, Hexen, Fabelwesen

Elisabeth Kaiser-Arentz stellt im Deutschen Märchenmuseum aus

Von Wolfgang Weitzdörfer im RGA 2006

Seit 35 Jahren wohnt Elisabeth Kaiser-Arentz in Hückeswagen und hat sich seitdem auch entschieden, nach ihrer Ausbildung zur Grund- und Hauptschullehrerin mit Schwerpunkt Kunst und Kunsterziehung, als freischaffende Künstlerin tätig zu  sein.

Ihre Arbeit umfasst neben freier Grafik, Linolschnitten auch Radierungen und Wachsgemälde. Wobei der Haupschwerpunkt ihrer Werke bei den Linolschnitten liegt. Nach zahlreichen Einzelausstellungen in ganz Deutschland, aber auch in Frankreich, ist die Künstlerin nun parallel auf zwei Ausstellungen vertreten:

zum einen in Wipperfürth ("Gegensätze“, mit Dirk Berger, Eddy Pinke und Renate Seinsch), zum anderen in Bad Oeynhausen (im Deutschen Märchenmuseum, dort als Einzelausstellung).

„Sowas fängt man nicht an und hört man auch nicht auf,“ sagt die sympathische Künstlerin auf die Frage, seit wann sie künstlerisch tätig sei. Und dass sie einen inneren Drang zum Malen hat, das sieht man ihren Werken auch an, denn mit der sehr großen Liebe zum Detail und der beinahe schon zelebrierten Un-Eindeutigkeit bei der Umsetzung ihrer Themen, sowie der Leidenschaft, mit der sie über ihre Bilder spricht, kann man als "Konsument“ nur zu diesem Schluss kommen, dass sie gar nicht anders kann, als so zu arbeiten.

Ihre Themen sind dabei mystisch bis poetisch, aber jederzeit vielseitig auslegbar. Der „Rattenfänger“ beispielsweise hat zwar offensichtlich einen Märchenbezug, kann aber auch ganz genauso auf die politische Ebene gebracht werden. Schließlich sind religiöse Fanatiker   jedweder   Couleur nichts anderes als moderne „Rattenfänger“ und auch die Sucht nach dem möglichst perfekten Äußeren, wie sie bei „Des Kaisers neue Kleider“ portraitiert wird, ist beileibe kein antiquiertes, sondern vielmehr ein brandaktuelles Thema. Der Märchenbezug lässt sich dabei meist aufgrund der verwendeten Figuren ziehen, sind doch nur wenige Bilder thematisch wirklich diesem Bereich zuzuordnen. So tummeln sich Trolle, Hexen und Feen weit häufiger in den Bildern als reale Figuren. Dabei legt Elisabeth Kaiser-Arentz eine beeindruckende visuelle Ausdruckskraft und Bildgewalt an den Tag. Die Wipperfürther Ausstellung eröffnet am 20. Oktober um 19.30 Uhr. Musikalisch wird der Abend von "SZ 4“ untermalt.

 

Elisabeth Kaiser-Arentz lebt seit 35 Jahren in Hückeswagen und ist seither auch freischaffende Künstlerin. Derzeit sind Ihre Bilder unter anderem im Deutschen Märchenmuseum zu sehen.

Foto: Roland Keusch 

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