Elisabeth
Hans Karl Pesch 2

 

ZU EINEM GROSSEN PERSÖNLICHEN ERFOLG,

 für die in Duisburg geborene, im Bergischen Land lebende Malerin Elisabeth Kaiser-Arentz (zweite von links auf unserem Foto) wird eine Ausstellung ihrer Märchenbatiken im Rahmen des Kongresses einer europaweit wirksamen wissenschaftlichen Vereinigung der Märchenkunde in Bad Karlshafen an der Weser. Zwar sind die äußerlichen Ausstellungsvoraussetzungen in einem früheren Schulhaus der malerischen Barockstadt unglücklich, doch wird dies durch intensive Gespräche wettgemacht. An der Tagung nehmen etwa 800 Sprach- oder Literaturwissenschaftler, aber auch zahlreiche Psychologen und Psychotherapeuten teil, so daß die Hückeswagenerin ein ideales Publikum für ihre intensive Kunst findet. Über die gesamte Ausstellungsdauer hinweg hält der Besuch an, nachdem schon die Eröffnung — einführendes Referat durch Morgenpost-Feuilleton-Redakteur   Hans   Karl Pesch — sehr zahlreiche Besucher gefunden hatte. Die Technik der Batik ist durch die Künstlerin allem kunsthandwerklichen Anschein und aller seidiger Gefälligkeit entkleidet und wird zum unmittelbaren malerischen Ausdruck genutzt. Dabei freilich ist der von der Technik der Wachs-Auf­träge und -Auswaschungen und der verschiedenen Färbebäder her gegebene Zwang zur feldhaften Begrenzung des Bildaufbaus zu dramatischen Steigerungen und expressiven Stilisierungen genutzt, so daß sich die Zeichnung in federnder Kraft von vielfältig gebrochenen Farbgründen abhebt. Die Kunst der schon verschiedentlich in unserer Region ausgestellten Künstlerin meidet dabei das Gefällige; weit eher werden die schreckenden Substanzen der Märchen als Abbild der Urängste, des Ausgeworfenseins genutzt. Das hat sich besonders in den Arbeiten der letzten Zeit — zu den sozialen Parabeln im Märchengewande von Andersen — zum Unverwechselbaren gesteigert. Dementsprechend war das Echo auf ihre Ausstellung. In der Einführung wurde untersucht, wie ja gerade die Kunst — ganz anders als die wissenschaftliche Deutung — unmittelbar zum Menschen vorzustoßen vermöge und gerade daher in der Verwissenschaftlichung alles Lebens die Kunst eine auf den Menschen auch in seiner Unzulänglichkeit und in seinem Zwang zur Überwindung hindeutende Aufgabe finde. Ein solches Verständnis von Kunst sei zugleich geeignet, die gesellschaftliche Randlage des Künstlers zu mindern.

Hans Karl Pesch am 22.09.1979 in der RP / Bergische Morgenpost

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