Elisabeth
Stefanie Bona

Bildparabeln vom Menschen

von Stephanie Bona

 

(bona) 20 Jahre ist es her, seit Elisabeth Kaiser-Arentz zuletzt in Remscheid ausgestellt hat. Dabei ist die Hückeswagenerin in der hiesigen Kunstszene und weit darüber hinaus eine bekannte Größe. Sie hat vor allem durch ihre Vielseitigkeit Kunstfreunde und -kenner beeindruckt. In der Denkerschmette an der Kippdorfstraße in Remscheid findet sie nun für ihre interessanten, hintergründigen Arbeiten ein Forum.

Im Mittelpunkt ihrer Linolschnitte (Linocut) steht der Mensch - allerdings nicht so, wie er uns gemeinhin gegenübertritt. Die Künstlerin verfremdet, abstrahiert und überzeichnet Menschen und Situationen und fokussiert damit den Blick des Betrachters häufig auf die Emotion. In ihren Bildparabeln findet man Frohsinn, Schrecken, Angst, Bedrohung und Unsicherheit gleichermaßen. Auch der ihr eigene Humor kommt in den Werken Elisabeth Kaiser-Arentz' immer wieder neu zum Ausdruck. Ihre Figuren blicken bedrohlich oder heiter, undurchsichtig oder offen, schelmisch und manchmal sogar dämonisch, was durch die Reduzierung der verwendeten Farben auf drei oder vier Töne überaus deutlich zum Tragen kommt.

Jedem Bild hat die Malerin einen Titel gegeben. „Protest", „Schrei", „Bußgang" oder „Wir sitzen alle in einem Boot" hat sie ihre Arbeiten genannt. „Der Name des Bildes ist ein Hinweis. Allerdings ist jede Interpretation richtig, denn jeder Betrachter bringt ja seine eigene Lebenserfahrung mit. Und ich möchte niemanden auf eine bestimmte Sichtweise festlegen", sagt die studierte Kunstpädagogin. Inspirationen für ihre Werke findet sie im täglichen Leben. Sie stellt eine Arztvisite, bei der der Patient sich hilflos und angstvoll den Mediziner ausgeliefert sieht, genauso dar wie die Proteste der Bochumer Nokia-Mitarbeiter, die gegen die Werksschließung zu Felde ziehen.

Elisabeth Kaiser-Arentz wendet sich der Kunst gerne experimentell zu. Sie schuf Rollengrafiken, fertigte Radierungen, wandte sich dem Siebdruck zu, und auch ihre Wachsbilder sorgten für große Beachtung. „Ich komme aus der Kunsterziehung. Da muss man viele Techniken beherrschen", erklärt die Künstlerin, die aus einer Kunst liebenden und -schaffenden Familie stammt und somit das Talent gewissermaßen in die Wiege gelegt bekam.

Bei den in der Denkerschmette gezeigten Linolschnitten verwendet sie bei jedem Druckverfahren dieselbe Platte, die immer weiter bearbeitet wird. Auf diese Weise ist jeder Druck ein Unikat. Sechs Wochen lang werden die Besucher sich mit den vieldeutigen Arbeiten Elisabeth Kaiser- Arentz' beschäftigen können. Wer mehr über ihren künstlerischen Werdegang und ihre Arbeitsweise erfahren will, findet viele Informationen und auch Ansichten ihrer Bilder im Internet. www.way2art.de

Stephanie Bona in der Bergische Morgenpost am 20.10.2009

 

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